4.1.1 Parsing
WCAG – Definition
In Inhalten, die mit Markup-Sprachen implementiert werden, haben Elemente vollständige Start- und End-Tags, die Elemente sind nicht verschachtelt, IDs sind eindeutig und alle Elemente enthalten keine doppelten Attribute.
Der Code muss so korrekt sein, dass Benutzeragenten (Browser, Screenreader, Assistive Technologien) ihn zuverlässig interpretieren können.
Bedeutung
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Wenn HTML/XML nicht valide ist, können Screenreader oder andere Assistive Technologien Inhalte falsch interpretieren oder ganz ausblenden.
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Barrierefreie Inhalte setzen voraus, dass der DOM stabil und vorhersagbar ist.
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Ein fehlendes
</div>oder doppelteid-Attribute können schon reichen, dass ein Screenreader z. B. ein Formularfeld nicht mehr erkennt.
Ausreichende Techniken
- Sauberer, valider Code: Immer gültige Start- und Endtags setzen.
- Immer Korrekte Verschachtelung: Elemente dürfen nicht über Kreuz geschlossen werden.
- Eindeutige IDs: Jede
iddarf nur einmal vorkommen. - Keine doppelten Attribute: Ein Attribut darf nicht mehrfach vergeben werden.
- Validierungs-Tools einsetzen:
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W3C Markup Validation Service
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HTMLHint, ESLint (für JSX/React)
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CI/CD-Pipeline mit automatischer HTML-Validierung
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Beratungstechniken
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Valider Code = besser für SEO, Performance und Barrierefreiheit.
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Validatoren: z. B. https://validator.w3.org/
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Workflow anpassen: Code-Review-Prozesse einbauen, automatische Linter nutzen.
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FCMS-Schulung: Redakteure darauf hinweisen, dass sie keine "rohen" HTML-Fragmente einfügen sollen, ohne Prüfung.
Fehler
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Fehlende schließende Tags (
</li>,</p>) → Screenreader liest Inhalte falsch. -
Verschachtelung durcheinander → Layout bricht, AT versteht Struktur nicht.
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Doppelte IDs (z. B. bei kopierten Modulen im CMS).
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Inline-Code-Fragmente mit Tippfehlern (
<div class"box">stattclass="box"). -
Redakteure nutzen Copy-Paste aus Word/Excel → unsauberer Markup-Code.